Analyse, Planung, Steuerung und Qualitätssicherung in der Software- und System-Entwicklung

Chaos

bezeichnet im Allgemeinen einen Zustand völliger Unordnung, Strukturlosigkeit und Planlosigkeit. Wenn Sie meinen, dass dies Ihren Entwicklungsprozess beschreibt, liegt noch eine Menge Arbeit vor Ihnen. Aber es besteht deshalb noch lange kein Grund zu verzweifeln.
Erstens stehen Sie damit nicht alleine und zweitens benötigt kreatives Arbeiten auch immer einen Anteil von Unordnung.

Aus der Chaostheorie wissen wir, dass schon einfache Systeme wie z.B. das Dreikörperproblem chaotische Dynamiken entwickeln. Chaotisches Verhalten ist dabei durch einen fortschreitenden Verlust an Information charakterisiert. Selbst kleine Abweichungen von den Startbedingungen können mit fortschreitender Zeit erhebliche Abweichungen im Ergebnis verursachen. Derartige Abweichungen können in realen Systemen nicht vermieden werden. Chaos ist also immer existent

Aber Chaos kann auch kontrolliert werden. In kritischen Bereichen bedarf es manchmal auch nur kleiner Änderungen, um das System wieder auf geordnete Bahnen zu lenken. Wenn derartige Eingriffe regelmäßig erfolgen und die ergriffenen Maßnahmen durch Überwachung und Messung validiert sind, kann ein grundsätzlich chaotisches System auf stabilen Bahnen gehalten werden.

Ein analoges Vorgehen sichert auch die Qualität in einem Entwicklungsprojekt. Eine iterative Vorgehensweise ermöglicht vor Beginn jeder Schleife die Überprüfung der bisherigen Ergebnisse und einen Abgleich mit den (möglicherweise geänderten) Anforderungen. Auf dieser Basis kann dann die Planung für die nächste Iteration konkretisiert und optimiert werden.